05.10.2025

Freiheit statt Verbote – mit CO2-Entnahme als Wachstumsmotor

Wir wollen Klimaneutralität sichern mit Innovationen die Chancen für Landwirte und Mittelstand eröffnen. Technologien zur CO2-Entnahme aus der Atmosphäre (Carbon Dioxide Removal kurz CDR) sind notwendig, um Klimaneutralität dauerhaft zu erreichen. Gleichzeitig eröffnen sie wirtschaftliche Chancen für Landwirte, Mittelständler und kommunale Unternehmen. Deutschland und Europa müssen hier international vorangehen, nicht durch eine Subventionsflut, sondern durch klare, marktwirtschaftliche Rahmenbedingungen. Dabei muss CDR als Ergänzung zur Emissionsvermeidung und nicht als deren Ersatz verstanden werden, denn CDR darf die Pariser Klimaziele nicht aufweichen – es soll das Erreichen absichern.

Wir fordern daher:

1. Klare Standards statt Greenwashing: Die EU-Kommission muss das bereits beschlossene „Carbon Removal Certification Framework (CRCF)“ schnell und praxistauglich umsetzen. Wir fordern insbesondere: Transparente Standards für Dauerhaftigkeit, Monitoring, zusätzliche Wirkung und Ausschluss von Doppelzählung, Eine technologieoffene Gleichbehandlung von naturbasierten und technischen CDR- Verfahren, Die anschließende Verknüpfung des Zertifikatsrahmens mit ETS und freiwilligen Märkten.
Zudem braucht es sektorübergreifende Regeln, die eine doppelte Anrechnung von CDR im Agrar-, Landnutzungs- und Energiesektor wirksam ausschließen. Die EU sollte hierzu den CRCF auch in internationale Märkte (z.B. im Rahmen von Artikel 6 des Pariser Abkommens) einbringen, um europäische Standards global zu etablieren.

2. Ein eigener Pool im ETS – damit Innovation zählt, ohne Schlupflöcher: Qualitativ hochwertige CDR-Zertifikate müssen schrittweise im EU-ETS anrechenbar werden, als zusätzliche Option zur Emissionsvermeidung, insbesondere in Sektoren mit begrenzten Reduktionsmöglichkeiten (z.B. Zement, Chemie, Luftfahrt). Wir setzen uns deshalb für die Schaffung eines separaten „Carbon Removal Pools“ im EU-ETS ein, mit klaren Volumenbegrenzungen und Qualitätsstandards. Der Carbon Removal Pool soll dabei regelmäßig evaluiert und flexibel an wissenschaftliche Fortschritte und Marktgegebenheiten angepasst werden, um Fehlanreize zu vermeiden und die Innovationsdynamik zu stärken.

3. Auch im nationalen System: faire Chancen für Investoren und Versorger Technische CO2-Entnahme (z.B. Bioenergie mit CCS, Direct Air Capture) soll auch im nationalen Emissionshandel als ausgleichende Maßnahme anerkannt werden, insbesondere für Energieversorger, Fernwärmeanbieter und andere Akteure, die heute bereits in CO2-arme Infrastruktur investieren. Für kleinere und mittlere Marktteilnehmer sollen vereinfachte Verfahren zur Anrechnung von CDR-Leistungen entwickelt werden, um den Marktzugang zu erleichtern und unnötige Hürden abzubauen.

4. Transparente Märkte – Vertrauen statt Täuschung CDR-Zertifikate sollen als verlässliches Instrument auch auf freiwilligen CO2-Märkten handelbar sein, insbesondere für Unternehmen, die über ihre gesetzlichen Verpflichtungen hinaus Verantwortung übernehmen wollen. Dazu braucht es europaweit einheitliche Kriterien, ähnlich dem Qualitätsstandard des deutschen „Qualitätskontrollsystems für freiwillige Kompensation“. Diese Standards müssen Mindestanforderungen an Dauerhaftigkeit, Zusätzlichkeit und Monitoring erfüllen und regelmäßig überprüft werden. Zugleich sollen digitale Plattformen und Register für CDR-Zertifikate gefördert werden, um Markttransparenz, Nachverfolgbarkeit und Vertrauen zu erhöhen. Wir setzen uns deshalb für die Schaffung einer europäischen CDR-Transparenzplattform ein, die den Ursprung der Zertifikate nach Herkunft und Projekt für die breite Öffentlichkeit nachvollziehbar macht.

5. Landwirtschaft & Mittelstand als Gewinner des Klimaschutzes Land- und Forstwirte sollen wirtschaftlich davon profitieren, wenn sie Kohlenstoff durch Wiedervernässung von Mooren, Agroforstwirtschaft, Biokohleproduktion oder Humusaufbau langfristig binden. Dabei muss CDR auf freiwilliger Basis erfolgen, mit Respekt vor Eigentumsrechten, Landnutzungsfreiheit und regionalen Bedingungen. CDR-Leistungen aus der Fläche müssen zertifizierbar, vergütbar und marktfähig sein, auf Basis wissenschaftlicher Standards und unter Eigentumsschutz der Erzeuger. Ein belastbares Mess- und Berichtswesen („MRV“) muss auch für kleinstrukturierte Betriebe einfach zugänglich sein, etwa durch standardisierte Verfahren und digitale Tools. Zusätzlich sollen gezielte Schulungs- und Beratungsangebote für landwirtschaftliche Betriebe sowie mittelständische Unternehmen geschaffen werden, um Know-how für CDR-Verfahren, Zertifizierung und Vermarktung aufzubauen. Förderfähig sollten vor allem Marktvorbereitung, Wissensaufbau und Infrastruktur sein – nicht aber laufende Produktionsprämien, um Marktverzerrungen zu vermeiden.

Weitere Beschlüsse

06.11.2025

Deutschland als Talentschmiede im E-Sport: Jugendschutz modern denken

Wir stehen für einen modernen und verantwortungsvollen Jugendschutz, der Förderung von Talenten nicht im Wege steht. Deshalb wollen wir die...
06.11.2025

E-Sport-Strukturen in Sachsen fördern

Wir wollen E-Sport als festen Bestandteil der Vereins- und Sportlandschaft fördern. Dazu gehört die politische Unterstützung beim Aufbau und der...
05.10.2025

Kapazitätsmärkte einführen – für Versorgungssicherheit und faire Investitionsbedingungen

Damit in Deutschland auch dann Strom fließt, wenn Windräder stillstehen und die Sonne nicht scheint, brauchen wir eine Versicherungspolice der...